Der #BKS11 tut es wieder: Nach der Blogparade zum Thema Digitale Einsamkeit nun eine zu „Wenn ich mir was wünschen dürfte…“ im Rahmen des Moduls Lyrik. Hier geht es zum Gastgeber der #Blogparade.
Mein Beitrag:
wunschfrei
Das Menschlein rief in Pein
bin schlimm dran, ich armes Schwein
habe tausend Wünsche, nichts ist mein
niemals werde ich zufrieden sein
Da trat vor ihn eine Fee mit Schwung
wirst alles bekommen, bist noch jung
sag’s nur laut und aus voller Lung‘
folgt auf’s Wort der Wunsch dir zur Erfüllung
Das Menschlein rief laut und im Nu
kalte Füße hab ich und Steine im Schuh
kein bisschen Gold steckt in meiner Truh
weder Wein noch Weib wärmen meine Ruh
Da tat die Fee ihren Zauber als willige Fron
in samtwarmen Pantoffeln schritt er schon
was er auch anfing, bescherte ihm reichen Lohn
fand Rausch und Braut, hatte bald einen Sohn
Und wieder rief das Menschlein in Pein
bin schlimmer dran, ich ärmstes Schwein
habe keine Wünsche mehr, alles ist mein
niemals werde ich zufrieden sein
Viel Vergnügen wünsche ich euch auch mit den anderen Beiträge der Blogparade:
Nichts von alledem von Urs Küenzi
wünschen von Mia Nachtschreiberin
Nur ein Wort von Miss Novice
wünsche im stillen von Hedda Lenz
Küchenfees Wunschtraum von Küchenmarie
Wenn ich mir was wünschen dürfte von Doris / Meine Sicht der Welt
Wunschfrei von Christiane / Der Raum in mir
Der gesuchte Wunsch von Ekatarina Glowna
wünschen und erfüllen von Sabine Marx
Ein Tag am Meer von Mo…Saiks Runen
Da ist etwas Wahres dran! Schönes Gedicht zum Schmunzeln.
Vielen Dank liebe Evelyn. 🙂
Liebe Ulrike
Ich habe mich prächtig amüsiert in deiner märchenhaften Variation der Wunschfee-Geschichte. Ja, was wäre, wenn wir keine Wünsche mehr hätten? Gibt es „wunschlos glücklich“ oder fehlte uns der Antrieb?
Liebe Grüße, Urs
Vielen Dank lieber Urs. 🙂
Sehr schön gereimt! Gefällt mir gut 🙂
Vielen Dank liebe Caro. 🙂
Ein sehr schönes und humorvolles Gedicht, Ulrike! Habe sehr geschmunzelt, zu Beginn taucht man wunderbar in diese Märchenstimmung ein (zauberhafte Sprache!) und möchte sich gleich selbst was wünschen, dann kommt das böse Erwachen: stimmt, „wunschlos“ ist doch nicht so erstrebenswert. Deine Reime sind flockig leicht.
Ganz lieben Dank Dorit! 🙂
Liebe Ulrike,
ich mag deinen Humor in dem Gedicht und ebenso dessen Schreibweise, die Reime, den Klang, die Melodie und die rhetorische Frage als Erkenntnis am Ende:
Können wir wunschlos glücklich sein …? Sind es nicht genau die Wünsche, die uns weitertragen und weiterbringen?
Lachende und nachdenkliche Grüße,
Sabine
Vielen Dank liebe Mia. „Wünsche, die uns weitertragen“ – das gefällt mir. 🙂
Ein tolles Gedicht! 🙂
Danke liebe Le. 🙂
Liebe Ulrike,
du hast ein uns alle bewegendes Thema heiter verpackt. Ein sehr schönes Gedicht!
Vielen Dank liebe Michaela. 🙂
Liebe Ulrike,
auch nach drei Tagen überlege ich mir noch, welches Gefühl ich quälender finde, zu kurz gekommen zu sein oder alles schon zu haben. Mir fällt mindestens noch eine dritte Variante ein: Entbehrungen spüren, aber nichts mehr wünschen (können), nennt man dann wohl Depression. Je länger ich drüber nachdenke, desto mehr stimme ich Sabine zu und spinne weiter: Wünsche machen uns lebendig. Also zulassen! Hätte ich jetzt selber nicht gedacht, dass ein humoriges Gedicht diese Erkenntnis in mir auslösen kann. Herzlichen Dank, Amy
Vielen Dank liebe Amy! 🙂
Liebe Ulrike
ein märchenhaftes Gedicht. Du solltest dieses Märchentalent unbedingt weiter ausbauen!
Wunschlos glücklich, soll man sich das wirklich wünschen? Wo kommt dann noch der Antrieb her, sich weiter entwickeln, neuen Herausforderungen stellen zu wollen. Hin und wieder einen Nachmittag wunschlos glücklich zu sein, ist glaub ich okay, aber dann holt einen das wahre Leben eh wieder ein.
Geerdete Grüße
Anne
Vielen Dank liebe Anne! Ja, zu märchenhaften Geschichten habe ich eine besondere Verbindung, sie faszinieren mich als Leserin und ich fühle mich auch schreibend in diesen Sphären sehr wohl. 🙂
Liebe Ulrike,
und über allem steht mantje, mantje , timpe te – hieß er nicht so – der Spruch aus dem Märchen “ Der Fischer und seine Frau?“ Daran musste ich sofort beim Lesen deines Gedichtes denken. Ohne Wünsche fehlt uns die Hoffnung , ist es nicht so ?
Vielen Dank für dieses philosophische Gedicht, das mich an vielen Stellen zum Nachdenken anregt…
Liebe Grüße
Hedda
Vielen Dank liebe Hedda! 🙂 Das Märchen vom Fischer und seiner Frau kannte ich noch gar nicht, habe es eben nachgelesen. Witzig, wie der Reim von Gott und Pott unter Sturmesgeheul zum Missverständnis führt und die maßlos wünschende Fischersfrau wieder in Armut (und vielleicht sogar Demut) zurück versetzt. Ein cleveres Lehrstück.
Liebe Ulrike,
als ich dein Gedicht las, musste ich auch an den Fischer und seine Frau denken. Das Verhalten der Fischersfrau hat mich als Kind immer fertig gemacht, war doch die Hütte schon so schön und so viel besser als der Pott … Sie wurde von ihren Wünschen nicht getragen, sonder getrieben. Dein Menschlein bekommt alle Wünsche erfüllt und ist trotzdem nicht glücklich. – Wünsche und was uns als erstrebenswert erscheint, können sich ändern. – Vielen Dank für diese vielen Impulse!
Liebe Grüße,
Sabine
Vielen Dank liebe Sabine! 🙂 Ich glaube auch, dass Glücklichsein nicht etwas Statisches ist, was man einfrieren und festhalten kann. Ja, auch das Märchen von der Fischersfrau zeigt, dass die Zufriedenheit über das Erreichen eines bestimmten Status‘ (oder Ziels) schnell wieder verfliegt.
Liebe Ulrike,
humorvoll gereimt und mit Moral am Ende… quasi ein lyrisches Reim-Märchen-Kleinod hast Du da verfasst und stimmst stimmungsvoll nachdenklich. 🙂
Liebe Grüße
mo…
Vielen Dank liebe Mo. 🙂