Blogparade: Darf ich Platz nehmen? – Die verlassene Stille – laut sucht raum

Mia hat zur Blogparade eingeladen: „Alle Schreiblustigen aus unserem Masterstudiengang Biografisches und Kreatives Schreiben an der ASH Berlin (#BKS11) sind herzlich eingeladen, ebenso wie alle anderen schreibfreudigen Bloggerinnen und Blogger, die dem genannten Thema Platz in ihren Zeilen einräumen möchten und dem Thema erlauben in ihren Gedanken Platz zu nehmen.  Ihr dürft das Thema frei interpretieren – als Gedicht, Kurzgeschichte, Collage u.a. Es gibt keine Einschränkung wie beim letzten Mal. Was darf in unserem Leben, unseren Gedanken und somit in unseren Texten Platz nehmen …?“

Hier nun mein Beitrag zur Blogparade  Darf ich Platz nehmen?:

Die verlassene Stille

Hier bin ich

Ruhenetz

unbesetzt

ungehetzt

 

für dich da

geduldig

stetig

abwegig

 

für dich nah

nichtssagend

tragend

träumend

 

für dich Gefahr

lautlos

nutzlos

uferlos

 

für dich wahr

unwägbar

unsagbar

offenbar

 

–   –   –

da für dich

war für dich

wahr für dich

 

laut sucht raum

bum bum

gedanke rum

peng peng

zweifel spreng

kling klang

ohne belang

kawumm kawumm

warum darum

pling pling

mittendrin

hipp hopp

wortgallopp

pfeif pfeif

ohren steif

klack klack

auf zack

hup hup

launeschub

kling klang

abgesang

ggggggggg

13 Antworten auf „Blogparade: Darf ich Platz nehmen? – Die verlassene Stille – laut sucht raum“

  1. Liebe Ulrike,
    was für ein WortFeuerwerk, wow und welche Farben, so ganz nach meinem Geschmack.
    So leise und so laut und so suchend und so findend …
    Es ist mir immer wieder ein poetischer genuss deine Texte zu lesen,
    ganz lieben Dank,
    Mia.

  2. Ulrike, Dein Gedicht gefällt mir sehr gut! So lautmalerisch und stimmungsvoll! Auch inhaltlich finde ich es sehr treffend. In Palma de Mallorca (das Foto habe ich natürlich wieder erkannt 🙂 ) wollte sich keiner auf die stillen Bänke setzen. Es ist schon seltsam, wie viele Menschen Angst vor der Stille und Stillstand haben und sich nur wohl fühlen in einer lauten Klangwabe und Gewusel.

  3. Liebe Ulrike,
    welch tolle Wortgemälde! Du schaffst es mit wenigen Worten so viel zu sagen und brauchst nicht einmal ganze Sätze dazu. Bin gerade in Berlin angekommen und frage mich, gibt es hier auch Stille.
    Liebe Grüße
    Anne

  4. Liebe Ulrike,

    allein das Bild am Anfang ist schon eine Wucht! Das folgende Gedicht passt von der Stimmung hervorragend dazu. Ich finde es krass und wahnsinnig spannend, wie einzeln gesetzte Wörter eine derartige Kraft ausstrahlen und für eine Gänsehaut nach der anderen sorgen können. Da hast echt ein tolles Gespür dafür!
    Das zweite Gedicht ist dann ein großartiger Kontrapunkt, der noch einmal viel Raum lässt und sicher in jedem von uns etwas anderes zum Klingen und Schwingen bringt!

    Ich bin begeistert. Mal wieder. 😀

    Liebe Grüße
    Mo…

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