Ich folge erneut der Einladung von Sabine und trage meinen Teil zur Adventskalendergeschichte bei. In den letzten 17 Tagen hat sich die Adventsgeschichte um Henni überraschend und gefühlvoll entwickelt. Was bisher geschah, könnt ihr in diesem pdf nachlesen.
Das vorherige Türchen 17 zum Einstieg:
„Da muss ich dran gehen“, murmelte Henni Richtung Julius, Jana und Ferkelchen.
Henni ging in die Küche hinüber, setzte sich auf den nächstgelegenen, wackeligen Küchenstuhl und hauchte in ihr Handy: „Hallo Lars…“
„Ja, es tut mir leid, dass ich mich nicht gemeldet habe.“
„Nein, ich habe deinen Geburtstag nicht vergessen.“ Henni schnaubte innerlich, was glaubte dieser eingebildete Tölpel, dass sie sich nach ihrem ersten Date sofort melden würde? Sie war sich noch gar nicht ihrer Gefühle zu ihm sicher. Wieder einen Mann in ihr Leben lassen? Das ging ihr alles zu schnell.
Sie dachte an Uwe. Bei ihm war es anders gewesen, da hatte sie sofort gewusst, dass er der Richtige für sie war. Und der Einzige?
„Was, du möchtest mich zum Adventsessen einladen? Okay, ja.“
„12.30 Uhr passt. Ja, ist gut. – Nein ich bringe nicht wieder Ulla mit.“
Henni legte auf. Ulla war doch ihre Freundin. Sie brauchte sie in so brenzligen Situationen. Aber sie wusste auch, dass Lars mit ihr allein sein wollte.
Sie hatte Angst, dass…
Türchen 18:
Lars sie mit seinem Hundeblick emotional erpressen und sie sich schlecht fühlen würde, „nein“ zu sagen. Jetzt hatte sie schon zum Essen zugesagt, weil ihr so schnell keine Ausrede eingefallen war. Lars erinnerte sie an einen Teddy mit seinem weichen Bauch und den Haaren auf den Fingern. Ein lieber Kerl. Aber er hatte seltsame Angewohnheiten – er wischte die Kuchenkrümel mit dem Zeigefinger vom Teller und leckte ihn dann schmatzend ab und trug Socken mit Comic-Figuren drauf. Wo es doch für Henni völlig klar war, dass außer Ringelsocken nur noch rote Punkte in Betracht kämen. Und dann hatte er ihr zum Abschied auch noch einen Kuss aufs Ohr gedrückt. Nein, das ging gar nicht.
Henni hatte sich in den letzten Jahren gut in ihrem Leben alleine eingerichtet – mit Freundin Ulla und ihren Hühnern. Niemand machte ihr Vorschriften. Sie konnte mit ihrem Regenmantel unter die Dusche gehen und in ihren Gummistiefeln ins Kino.
Das Ferkelchen hoppelte grunzend aus dem Wohnzimmer und zwischen den Beinen ihres Küchenhockers hindurch, so dass dieser bedenklich wackelte, und riss sie aus ihren Gedanken.
„Aber wer sagt denn, dass wir wirklich alleine zum Essen mit Lars gehen müssen?“, murmelte Henni und machte sich auf die Suche nach…
Morgen öffnet Michaela das Türchen 19.